DiJaLog diskutiert nochmal die "Kopplung Vertrauensfrage / Bundeswehreinsatz". Der Wille, zu regieren und damit (eventuell) etwas verändern zu können, ist als Motivation für das Schlucken vieler "Kröten" akzeptabel. Klar ist aber auch, daß dieses Schlucken nicht dazu führen darf, für den zum Regieren angetretenen Grundsätzliches zu zerstören. Es gilt auch, den Schwur "Schaden vom deutschen Volk abzuwenden" zu praktizieren (ob Politiker daran denken, ist egal, irgendwann einmal gibt es einen Richter, und wenn es die Geschichte ist). Schröder ist ja nicht dumm, er beschwört ja gerade die internationale Verantwortung als entscheidend für das nationale Ansehen. Auch wenn jetzt einige nicht mehr mitkommen: Es ist einfach das falsche Schlachtfeld, und das muß man sagen, denken und diskutieren können. Ich bin eben nicht für den basisgrünen Pazifismus, ich bin auch nicht für den humanistischen Bombenterror gegen Serben und Afghanen des Amateur-Straßenkämpfers Fischer, der die wenigen vorzeigbaren Reste der unzulänglich ausgerüsteten und vorbereiteten Bundeswehr mit seinem Chef anbietet wie Sauerbier. Koalition gegen den Terror heißt auch, aus der sehr ernst genommenen Gefahr ernste Schlußfolgerungen zu ziehen. Das heißt: es ist ein asymetrischer Krieg, da helfen keine klassischen Militärs. Es bedeutet, Freunde finden, Basis des Feindes schwächen, Feinde stellen. Das ist eben kein Pazifismus angebracht, das heißt, polizeiliche und geheimdienstliche Ochsentour, keine schnellen Erfolge, politische Langstreckenläufe! Wollen wir wirklich diesen Herren den Weg bereiten oder vielleicht haben wir die Metamorphose der Helden der UCK schon vergessen? Aber wann muß man mal mit ganzem Einsatz, ohne Zögern, richtig kräftig zuschlagen? Jeder kommt an diesen Punkt. Trotzdem: Vielleicht gibt es das nicht mehr, seit die mittelbaren Folgen die Schwere der direkten Folgen bei weitem übertreffen?