Nun gibt es bei der Zeit ein Nachlegen zu dem Aufruf Wir haben es satt, zu dem ich mho schon geäußert habe. So von Christoph Dieckmann eine lustige Sentenz: "Es liest sich wie ein Austritt aus der Bundesrepublik. Wer einen Raum verlässt, bedenke, dass er ihn wieder zu betreten wünschen könnte." Von Richard Schröder kommt ein nachträgliches Frohlocken: "Bei den ersten freien Volkskammerwahlen erreichten diese Helden des Herbstes (Bündnis 90) 2,9 Prozent." Er lebt außerdem in einer anderen Realität, zumindest was die Meinungsfreiheit angeht, als die drei suspendierten Lehrerinnenin Sachsen, die so bekloppt waren, ihre vielleicht hirnrissige oder auch nur nicht politisch korrekte Meinung zum WTC-Anschlag ihren Schülern mitzuteilen. Zitat: "In Wahrheit ist es gar nicht mehr höchst riskant, die eigene Meinung auszusprechen, sondern höchst mühsam, sich seine Meinung zu bilden in den vertrackten Fragen, die sich seit dem 11. September stellen." Wie schon früher gesagt und nun zu ergänzen, gut ist, daß die Bewegten es gemerkt haben, schlecht, daß sie dazu 11 Jahre gebraucht haben, noch schlimmer, daß ein Typ sie jetzt beschimpft, der es noch nicht gemerkt hat. Vielleicht hat er es in seinem Inneren doch schon gemerkt ("vertrackte Fragen"), und kommt nicht mehr raus damit, wie viele in der DDR eben auch lange nicht damit rauskamen, vielleicht auch erst, als die Schlacht geschlagen war.