Arglos kamman bei den nur sein, wenn man ansonsten Argwohn haben kann, und das ham ganz kleine nich, sagen die.

so isses. nur wer überhaupt argwohn haben kann, kann in der konkreten situation arg- und wehrlos sein, was voraussetzung für heimtücke is. deshalb liegt ihr kollege mit dem vorhangbeispiel auch daneben.

nur weil die Definition unvollständig ist, kriegt der Rabatt. Arglos ist man (als Voraussetzung für Heimtücke des anderen), wenn man ohne Arg (ohne Vermutung von Bösem im Anderen) ist, ob nun in der Situation durch Abwesenheit von Argwohn oder weil man sowas noch gar nicht hat. Juristen bescheinigen sich Unvollständigkeit einer Definition und geben dem Täter noch Nachlass.

logisch und menschlich gesehn ham sie recht. von der nüchternen, juristischen seite aus betrachtet wird die der heimtücke innewohnende höhere kriminelle energie bestraft und die muss der täter nur aufwenden, wenn das opfer von haus aus überhaupt argwöhnisch sein kann. bei kleinstkindern oder z.b. bestimmten geistig behinderten oder bewusstlosen muss der täter sich weniger ne birne machen, sie umzubringen, als bei jemanden, der fähig ist, mit einem angriff zu rechnen. nun könnte man zwar sagen, dann liegt bei der tötung von diesen personengruppen eben immer heimtücke vor, weil es zur tötung eines z.b. kleinstkinds im gegensatz zur "normalen tötung" auch immer des überwindens einer größeren hemmschwelle und damit einer gesteigerten kriminellen energie bedarf - aber die rechtsprechung behandelt den mord wegen der absolutheit der damit verknüpften strafe als ausnahmetatbestand und traut sich deshalb an eine derartig weite auslegung des heimtücketatbestands nich ran.