is scheinbar das schwer zu packende. Probleme aufzudröseln, das grundsätzliche Problem mit den wirklichen Beteiligten zu diskutieren, scheint heutzutage immer schwerer zu gehen. Wenn in Berlin (ad1: es hätte auch woanders sein können, Herrschaften) in einer Schule zur Kapitulation kommt, dann denkt kaum keiner daran, Erscheinungen anderswo in dieses Bild einzuordnen. Wenn eine Gesellschaft den Fokus verliert, lieber monatelang darüber diskutiert, ob Rentner 10 Euro im Quartal beim Arzt zubezahlen müssen oder nicht, anstatt Bildung und Erziehung der jungen Generation als Schwerpunkt der Existenzsicherung der gesamten Gesellschaft zu begreifen, dann kann sich nichts ändern. Die sinnlose Diskussion von Strukturen wie Schulformen geht an der Sache vorbei, denn das Gemeinsame von Finnland und Südkorea ist nicht die Art der Schule, sondern daß die gesamte Gesellschaft mit den Eltern voran ihr Hauptaugenmerk nicht auf die Einführung von Dosenpfand legt, sondern auf die Ausbildung der jungen. Da aber in Deutschland noch immer die Familie die übliche Lebensform ist und diese wiederum meist schulpflichtige Kinder haben, ist das Verlieren des Fokus in der Gesellschaft zuerst die Schuld der Eltern, denn Politiker sind per se Opportunisten, die das tun, was ihnen ihre Wähler wirklich antragen. Und da sind die Lobbyisten vom Kleingärtner bis zum Fußballgucker, vom Gewerkschafter mit Job bis zum Bankier immer aktiver und fleißiger für die Eltern in den genannten Rollen als für die, sagen wir ruhig mal: Hauptrolle, nämlich Eltern zu sein. Eltern artikulieren sich für alle möglichen Sachen, aber für ihre Kinder? Sehen Sie sich die Beteiligung an Elternabenden nach der Grundschule mal an! Fragen Sie mal einen Politiker, ob er schon mal von einem Lobbyisten der Kinder bearbeitet worden ist! Wo ist der Fokus dieser Gesellschaft? Wenn in Bangladesh gesagt wird "wir haben kein Geld", dann is auch keins da. Wenn es in einem hochentwickelten Industriestaat heißt, "dafür haben wir leider kein Geld", bedeutet dies immer nur, das etwas anderes wichtiger für die Politik ist (die ja opportunistisch ist und auf die Lobbies gleich welcher Art achtet). Wenn Autobahnen Investitionen sind und Bildung nur Kostenstelle, dann ist dies nicht primär Schuld der Politiker, sondern derer, die diese wählen oder gar nicht wählen gehen, denen die Autobahn also wichtiger ist als die Kinder auf dem Rücksitz.