wenn die Privatisierung genau mit dem Ende des kalten Kriegs zusammenfällt? Die Infrastruktur Bahn und Post (hier insbesondere Telekom) waren insbesondere in D immer Augapfel des Militärs und auf deren Erfordernisse hin trainiert, d.h. Vorhalten von Reserven ohne Ende, Arbeiten auch unter schwierigsten Bedingungen, Aufrechterhalten des Regelbetriebs selbst bei großen Ausfällen. Mit Ende des kalten Kriegs ist diese "Ineffizienz" nicht mehr vonnöten und nach der Vergesellschaftung der Verluste erscheint die Privatisierung der Gewinne möglich. (Mein Prof. wurde als Kind mit seiner Mutter noch im März 45 von seinem Vater, der Besatzungssoldat in DK war, nach DK beordert. Nach zwei Tagen mit der Bahn war die beiden da! Fahrplanmäßig.) Zu Ihrer Frage: Die Infrastruktur, so scheinen die Neoliberalen gedacht zu haben, muß nicht mehr dem Überleben dienen, jetzt kann sie dem Geldverdienen dienen. Also Aufwände runter, Gewinne hoch.

Im übrigen würde Lenin heute die Schweizer Bahn als Beispiel nennen. Das nehm ich Mehdorn übel.

wurde in Deutschland aufgrund europarechtlicher Vorgaben angegangen, die lange vor 1989 datieren. "Gewinne hoch?" Die Gewinne, die der Staat mit der "grauen" Bundespost eingefahren hat, indem er Preise fürs Telefonieren verlangte, die teilweise 100fach über den heutigen Marktpreisen liegen, waren jedenfalls gemessen an der erbrachten Dienstleistung auch nicht zu verachten. Dass die deutsche Bahn mit Beamten und Reserven eher besser funktionierte als heute, sehe ich auch so.