Gott als KumpelDurchaus interessant, weil zu Spekulationen einladend, das gute Abschneiden der christlichen Popband Normal Generation? aus dem christlich-eigenwilligen Schwabenland. Dass sie trotz einer für ihre Verhältnisse sehr braven und verlegenen Performance den dritten Platz erobern konnten, legt nahe, dass es für ein freundliches Bekenntnis zu Gott als Kumpel, der einen befreit von jeglichem theologischen Ballast und den bald einsetzenden zermürbenden Zweifeln, durchaus ein gewisses Potential in der Popbranche gibt.

Schon wird gemunkelt, dass hier und dort wichtige Plattenfirmen an vergleichbaren christlichen Formaten basteln und das der derzeit knappe Geld in diesen Sektor pumpen; von daher hat sich die stets symbiotisch wirkende Vierertruppe als erster, erfolgreicher Testballon erwiesen. Bleibt abzuwarten, was geschieht, wenn das mediale Aufhorchen ob einer blanken Verbindung von Beat und Gott aufgebraucht ist und das grundsätzliche Bekenntnis zu christlichen Werten auf seine Alltagsrelevanz im Detail und die darin enthaltenden möglichen Anweisungen für die Zielgruppe (besser kein Sex vor der Ehe etwa) abgeklopft wird. Erst der Bekenner Xavier Naidoo und nun das, es bleibt uns nichts erspart. Da werden aber wir gottlosen Ossis nicht so wild drauf sei, obwohl die Kiddies ja schon wieder fit gemacht werden sollen. Aber die meisten wählen Religion ab und gehen lieber in "Ethik" quatschen oder wie das in den einzelnen Ländern jeweils heißt.

Die Branche ist krank, wenn sie sich wirklich so etwas antut. Andererseits hat sie ein gutes Auge für Verblödungserscheinungen und bedient diese ganz gut.

Ich stell mir gerade die Fans solcher bibelfesten Bands vor, aber was werfen die dann auf die Bühne? Jesusbildchen mit Kuß drauf, Kreuze (könnte mißverstanden werden), Nonnenhäubchen?