Häufig hat man den Eindruck, dass Spezialistentum die höhere Wertschätzung erfährt. Andererseits sind Generalisten gut für Entscheiderposten, vielleicht kommt daher aber auch die Abneigung diesen gegenüber, weil sie eben auch Entscheidungen fällen, die jemanden stören. Die Schule rettet sicherlich auch Leute, die im normalen Betrieb unter die Räder gekommen wären, weil ihr Potential eher im Wege ist.

Die Schule erfüllt aber wohl doch einige Erwartungen, die bisherigen Absolventen sind auch im Studium Hochleister (mittlerweile 20% im Ausland). Mal sehen, wo die alle landen.

Das Gymnasium in L erfasst wie im Rest von D mittlerweile 40% der entsprechenden (dt.)Alterskohorten (in D der türkischen Schüler 17%, der vietnamesischen 75%). Daher kann es nur sehr schwer mit mehrfach hochbegabten umgehen, "Eliteschule" als Begriff wird von den Afranern übrigens vehement abgelehnt. Oder wie der ehem. Direktor mal sagte:"Elite? Elite heißt bei mir nur, dass die Schüler mehr arbeiten müssen (und wollen) als anderswo."

Ihr Mütterbashing verfehlt übrigens hier, weil in Ostdeutschland 70% der Frauen arbeiten, tendentiell dürfte der Anteil der arbeitenden Mütter bei den Gymnasiasten noch höher sein.

Irgendwie entsteht da nur mehr Segregation:

Sonderschule Hauptschule Realschule Gesamtschule Gymnasium Elite-Gymnasium

Wenn das Gymnasium völlig gewöhnlich ist, schicken mehr Akademikerfamilien die guten Schüler zu spezialisierten Psychologen und Instituten, bis irgendwer eine angebliche Hochbegabung findet (Kind beim Mitdenken ertappt, bingo). Dann ist das Begabten-Gymnasium auch nicht mehr viel Wert im Wettlauf zwischen Hase und Igel, und man braucht eine Spezialschule für Höchstbegabte mit angeblichem IQ über 140 oder 150.

Ich kenne übrigens wen, der nennt den Verein Mensa eine "Mental-FDP" ;-)

Das war übrigens kein Mütterbashing, das steckt Realismus drin.

Das G8 ist schwerer als das G9. Also brauchen mehr Kinder intensivere Betreuung, wenn sie Abi machen sollen. Wenn die Schule mittags schließt, bleibt diese Arbeit meistens an den Müttern hängen. Wenn die arbeiten, haben sie ein Problem.

Das ist auch einer der vielen Gründe, warum die CSU hier so abgestürzt ist. Vielleicht passt es auch für BW - mehr am Sonntag um 18 Uhr :-)

Wenn Lehrer und Schulämter, die gegen G8 waren, es schließlich realisieren sollen, scheitern, liegt das natürlich an G8 und nicht etwa daran, sich nicht mal im Osten schlau zu machen, nicht auf überfrachtete Lehrpläne verzichten zu können usw. Im übrigen schließen die Schulen nicht mittags, es gibt auch Mittagessen, und die Schüler schaffen die Anforderungen, ohne auf Sport oder Musikschule verzichten zu müssen.

Die Segregation ist ein Problem, aber schon vor der Wiedergründung von Afra, das sich einer besonderen Herausforderung stellt (Mehrfachbegabung) Diese wird bei einem Assesment dort festgestellt oder auch nicht. Die Schule ist frei, es ist eine staatliche Schule, es gibt für Kinder aus Sachsen Geld für Internat und Essen anteilig zurück sowie Sozialstipendien, um auch wirklich jedem Geeigneten die Möglichkeit zu bieten.

Im übrigen, die sehr sorgfältige Beobachtung, ja fast Verfolgung, von Bemühungen, Hochbegabte zu fördern, wie es ihr verfassungsmäßiges Recht ist, ist eine schreckliche Fehlentwicklung. Und das Bashing von engagierten Eltern auch, ich möchte mal bitte genauso viel Engagement gegenüber Eltern erleben, die ihre Pflichten den eigenen Kinder gegenüber nicht wahrnehmen.

Naja, ein Recht auf angemessene Förderung haben alle Kinder. Das sollte eigentlich nicht nur für Begabten- und Sonderschulen gelten.

Was hat es mit Hochbegabung zu tun, abendliche Sportgruppen anzubieten? Nix.

(Die Lehrpläne macht ja das Kumi, da können die Lehrer im Alleingang nicht viel entrümpeln.)

eines Beitrags macht die Diskussion nicht grade einfach.

Eben, Sie sagen es, das Recht auf Förderung haben alle, auch mehrfach Hochbegabte.

Sie haben schon ganz bewußt die Sonderschulen genannt. In Realität finden Sie mittlerweile im Telefonbuch den Begriff "Förderschule" allein belegt mit Förderung für leistungsschwächere Schüler. Fördern ist in D festgelegt auf nur einen Bereich. Eine Konfrontation "Hochbegabtenförderung" gegen "letztes Drittel" lass ich mir trotzdem nicht aufdrücken. Jedes Kind hat Recht auf Förderung. Im übrigen ist der Anteil von geförderten Hochbegabten in D so verschwindend gering, da muss man gar nichts verteidigen.

Was meinen Sie mit:"Was hat es mit Hochbegabung zu tun, abendliche Sportgruppen anzubieten? Nix." Haben Sie ein Problem damit, wenn im Internat von Afra abends Sportangebote wahrgenommen werden.

Oder meinen Sie meine Replik, dass in den G8-Gymnasien die Kinder trotz angeblich nicht schaffbarer Belastungen Sport und Musikschule besucht werden können. Das meinte alle G8-Gymnasien.

Lehrpläne machen Kommissionen, in denen sehr wohl Fachberater, also Lehrer, drin sind.

Was meinen Sie mit:"Was hat es mit Hochbegabung zu tun, abendliche Sportgruppen anzubieten? Nix." Haben Sie ein Problem damit, wenn im Internat von Afra abends Sportangebote wahrgenommen werden.

Ich habe überhaupt kein Problem. (Für mich persönlich bin ich sogar froh, dass ich nicht noch mehr mit Sport belästigt wurde.) Ich denke einfach, dass einiges, was da als Hochbegabtenförderung praktiziert wird, vielen Kindern gut tun würde. Sollte man eher imitieren als bekämpfen, würde ich sagen.

Letztes Drittel ist übrigens ein seltsamer Begriff. Der Sohn einer Cousine hat mit 15 Quali gemacht, mit 21 Meister, und jetzt studiert er ein Ingenieurfach an der ehemaligen FH. Der sieht mir gar nicht so aus, als ob er aus einem letzten Drittel kommt.

P.S. Wenn Sie sich gern verfolgt fühlen, müssen Sie sich wen anders suchen. Vielleicht schaut ja der Z.troll rein und bekämpft Sie angemessen ;o)

Das ist m.E nur so eine Tabuwortkette. wie Klosett -> Toilette -> und neuerdings im englischen "Restroom". Irgendwann hat man sich an die beschönigende Umschreibung so gewöhnt, dass der beschönigende Lack ab ist und eine neue Schicht aufgetragen werden muss.

Noch früher hieß es Hilfsschule. Was war dagegen eigentlich zu sagen? Dann Sonderschule (wobei diesem Begriff schon jede Charakteristik abging, eine besondere Schule wäre die Hochbegabtenschule ja auch. Die Förderschule ist inhaltlich ja wieder näher an der Hilfsschule dran.

Aus Volksschule wird Hauptschule, wird Stadtteilschule oder Sekundarschule. Oder man schreibt sich wie in BY jüngst gesehen wieder stolz die Volksschule an die Wand. Ein Kampf gegen Begriffe - und natürlich die Statistik.