Zur Interpretation des Schulleistungsvergleichs In Pressemeldungen wie etwa der LVZ zum Schulleistungsvergleich gibt es doch noch einiges zu sagen. Das Ergebnis wird insbesondere in den ostdeutschen Ländern herumgetragen. Dabei sind imho folgende Randbedingungen zu beachten.
am 11.10.2013, 11:02, sagte flohbude
Mir ist trotz mehrmaligen Lesens die Verknüpfung der Post-DDR-Elternschaft mit der aktuellen Studie nicht klar. Darüber würde ich den Armutsfaktor nicht allzu gering ansiedeln wollen, wie Sie das hier tun. Jedoch muss man zwischen temporärer und andauernder Armut unterscheiden, die beide nämlich durchaus verschiedene Auswirkungen haben. am 11.10.2013, 12:30, entgegnete seewolf
Vielleicht war ich zu knapp Eltern erziehen überall zu 90% unbewußt. Wenn sie selbst auf Polytechnik, Naturwissenschaften und so getrimmt wurden, wird den Kindern schon allerhand klargemacht, wenn es ein Donnerwetter gibt, weil die Mathearbeit verhauen wurde. Dieses Augenmerk, so meine These, schwächt sich ab, weil die ganze Umwelt und die eigenen Eltern das nicht mehr ganz so eng sehen. Ich könnte mich natürlich irren, wenn die DDR viel längere Nachlaufeffekte hat. Vorstellbar, weil auch die kleinen Russlanddeutschen und jüdischen Russen, die hier geboren wurden, noch straff auf Mathe stehen und witzigerweise in Kunst die Kings im naturalistischen Malen sind (lt. meiner Liebsten Dame). Zur Armut: ich denke, dass heutige Wissenschaftler und vor allem Wissenschaft-Journalisten Korrelationen nicht verstehen. Armut ist per se nicht Grund für Bildungsversagen (Gegenbeispiel Vietnamesen oder überhaupt ganz Asien). Worüber zu wenig nachgedacht wird ist die Einstellung zu Bildung. Wenn türkische Kinder nur zu 17% aufs Gymnasium gehen, vietnamesische aber zu 52% (Sachsen), dann legt man zu Hause anders wert darauf. Und da spielt die Armut eher weniger die Rolle. Wenn aber in Sachsen dann die vietnamesischen Kinder Abitur machen und nicht wegen Armut aussortiert werden, dann liegt es sehr wohl an der Schule und konkret an den Lehrern. am 16.11.2013, 22:15, entgegnete phaeake
Vererbung Dass die Kinder vietnamesischer Vertragsarbeiter und russischer Juden in der Schule erfolgreicher sind als die Kinder türkischer Gastarbeiter, wird wohl AUCH damit zusammenhängen, dass die Eltern intelligenter sind und Intelligenz eben AUCH vererbt wird. am 18.11.2013, 10:55, entgegnete seewolf
hm diese Erklärung erscheint mir zu platt und vor allem nicht zielführend, spannend dazu der Satz im guten Wikipedia-Artikel zu Intelligenz Abgesehen vom Energieaufwand zu immigrieren und einen Neuanfang zu wagen (immigrant drive) ist den drei Gruppen gemein, dass sie großen Wert auf Fleiß, Erziehung und Ermutigung von Kindern legen und dass Individuen, die auf diese Weise erfolgreich sind, eher respektiert als beneidet werden. Intelligenz ist multigenetisch determiniert und extrem von Umwelteinflüssen und Erziehung abhängig. Ich behaupte mal aufgrund meiner Erfahrungen, dass jede Schicht, jede Bevölkerungsgruppe eine Gaussche Normalverteilungskurve bei der Intelligenz-Anlage hat. Daher ist der Einfluss von Spracherwerb vor Schulbeginn wahrscheinlich unendlich bedeutender als die soziale Herkunft, etwa so wichtig wie die Haltung der Bevölkerungsgruppe zu Bildung und intellektuellen Leistungen. am 21.11.2013, 04:57, entgegnete phaeake
Ich verstehe nicht, ob das Wikipedia-Zitat meiner These widersprechen soll, dass Intelligenz AUCH vererbt wird. Ich zitiere mal aus der Brockhaus Enzyklopädie. Auf kulturelle und soziale Faktoren wurde auch zurückgeführt, dass in Intelligenztests Asiaten besser als Europäer und diese besser als Afrikaner abschneiden. W.A. Jensen und H.J. Eysenek fanden, dass in den USA diese Unterschiede empirisch nur teilweise durch Umwelteinflüsse (z.B. soziale Schicht der Eltern und Großeltern, Beschulung) erklärbar sind und vermuten genetisch bedingte Unterschiede in den Intelligenz-Strukturen, die von Intelligenz-Tests nicht erfasst werden. Das mit der Gausschen Normalverteilung sehe ich auch so. Darauf sind ja Intelligenztests "geeicht". Das heißt natürlich nicht, dass der Durchschnittswert in allen Populationen derselbe sein muss. Und selbst wenn die Bevölkerungen in Vietnam und in der Türkei denselben Intelligenzdurchschnittswert haben: Die Gastarbeiter, die in den 1960ern nach Westdeutschland kamen, wurden für Tätigkeiten geholt, die so schmutzig und schlecht bezahlt waren, dass kein Deutscher sie mehr verrichten wollte. Ich kenne mich mit der Geschichte der in die DDR migrierten vietnamesischen Vertragsarbeiter nicht so richtig aus, vermute aber einmal ganz stark, dass formale Qualifikation und Bildung dort eine sehr viel größere Rolle für die Auswahl spielten. Diese unterschiedlichen Auswahlen würden auch eine identische Intelligenzverteilung in den Ausgangspopulationen "verzerren". Ich halte es ehrlich gesagt für nicht ganz ungefährlich für eine unideologisch geführte Diskussion, Erklärungsversuche für empirische Befunde als "zu platt" und "nicht zielführend" auszusortieren. Die Realität kann durchaus platt sein. Und als Erklärung zielführend ist alles, was begründet, wie ein bestimmter empirischer Befund zustande gekommen sein kann. Dass die Einstellung des Elternhauses zur Bildung AUCH eine wichtige Rolle spielt, wollte ich nie bestreiten. |
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ich denk noch öfter an euch, wenn ich in der Gegend bin. sollten uns mal wieder treffen.
ich denk noch öfter an euch, wenn ich in der Gegend bin. sollten uns mal wieder treffen. by ute (21.02.2022, 12:15) Gute Besserung, Gutes 2020 und Happy Klassenkampf (ich verfolge das Thema nicht und außerdem war es bestimmt dunkel)!
Gute Besserung, Gutes 2020 und Happy Klassenkampf (ich verfolge das Thema nicht und außerdem war es bestimmt dunkel)! by klagefall (03.01.2020, 19:30) Man will ja ständig Gartenbaufirmen zu Herrn Seewolf schicken, wenn das in der Folge jedes mal einen Blogpost bedeutet.
Man will ja ständig Gartenbaufirmen zu Herrn Seewolf schicken, wenn das in der Folge jedes mal einen Blogpost bedeutet. by libralop (20.08.2018, 14:02) Fraglich, ob das vor 7 Uhr schon erlaubt ist.
Fraglich, ob das vor 7 Uhr schon erlaubt ist. by bubo (01.08.2018, 12:05) Der Herr Seewolf ist zumindest auf Twitter noch regelmäßig aktiv: twitter.com
Der Herr Seewolf ist zumindest auf Twitter noch regelmäßig aktiv: twitter.com by libralop (02.05.2018, 10:18) herr seewolf, leben sie noch? meine email ist dieselbe, ihre koennte evtl wg mailclienttausch verloren sein
herr seewolf, leben sie noch? meine email ist dieselbe, ihre koennte evtl wg mailclienttausch verloren sein by mutant (19.04.2018, 23:57) Heute am wannsee, gegenüber der pfaueninsel gelegen, tochter aus dem augenwinkel im blick gehabt, die sich einfach mit berliner mädels...
Heute am wannsee, gegenüber der pfaueninsel gelegen, tochter aus dem augenwinkel im blick gehabt, die sich einfach mit berliner mädels angefreundet hatte und um die wette schwamm. Gleichzeitig die Szene bei der Musterung gelesen, laut gelacht, paar nackt badende guckten irritiert. Ganz wunderbare Geschichte. Ich muss jerzt langsamer lesen, damit sie... by mariong (22.08.2015, 00:27) Obacht
da kann es ja passieren, dass Sie dem Autor über den Weg laufen! by seewolf (15.08.2015, 20:04) Seit heute liegt das buch bei mir auf dem tisch, und ich bin schon ganz verliebt in die aufmachung, das...
Seit heute liegt das buch bei mir auf dem tisch, und ich bin schon ganz verliebt in die aufmachung, das papier, und manchmal streiche ich über den umschlag und schlage wahllos eine seite auf und spicke. Ansonsten ist das wie warten auf das christkind: Das wird meine Urlaubslektüre schon bald... by mariong (11.08.2015, 23:05) Ich verstehe nicht,
ob das Wikipedia-Zitat meiner These widersprechen soll, dass Intelligenz AUCH vererbt wird. Ich zitiere mal aus der Brockhaus Enzyklopädie. Auf kulturelle und soziale Faktoren wurde auch zurückgeführt, dass in Intelligenztests Asiaten besser als Europäer und diese besser als Afrikaner abschneiden. W.A. Jensen und H.J. Eysenek fanden, dass in den USA diese... by phaeake (21.11.2013, 04:57)
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