als es da im Irak vor einiger Zeit noch nicht so viele amerikanische Touristen gab, sah ich einer Reportage der öffentlich-rechtlichen, wie so ein Iraker auf den Markt ging, um sich eine Knarre zu kaufen, nach dem Motto "Man weiß ja nie...". Und wenn ich jetzt lese, daß die Alliierten (clevere Bezeichnung übrigens) Probleme haben, die Städte im Süden einzunehmen, an denen sie zunächst vorbeigebrettert waren, und diese Städte werden von Milizen verteidigt, dann kommt man doch ins Grübeln. Das Erwarten von jubelnden Schiiten "Danke, Befreier" muß so was von daneben , die Stabilität des Systems arg unterschätzt gewesen sein. Knarren gibt es mehr und leichter als in jedem europäischen Land, mehr Fanatismus und Bereitschaft, sich totschießen zu lassen, offensichtlich auch. Und was die Befürworter eines kleinen, feinen Eingriffs in ein Regime wohl nie begriffen haben: bei Klaus Pätzold (Faschismusforscher) las ich mal, die Säulen des (Nazi-)Regimes war eben nicht nur der Terror, sondern auch die Demagogie und die Korrumpierung der Massen (gilt wahrscheinlich für jede Diktatur)..

By the way, die Art "Friedensfreunde", die den Amis als Strafe einen langen Krieg, eine Art Vietnam wünschen, vergessen, daß dieser Krieg nicht nur 50 000 Amerikaner, sondern vor allem eine Million Vietnamesen das Leben kostete.