Da hat doch das Bundesverfassungsgericht zu einem Gesetz gesagt, es ist ok, aber es ist auch ok, wenn sich bestimmte Leute wegen ihrer Glaubensgemeinschaft nicht dran halten. Schächten ist verboten, aber die, die es wegen ihrem Glauben machen, könnens weiter machen. Will das sonst eigentlich jemand? Aber worum geht es eigentlich? Was ist eigentlich Toleranz? Ist das nur das Ignorieren von Sachen, die mich nicht weiter stören? Ist Toleranz (nichts anderes wird ja in der freien Religionsausübung postuliert) nicht genau dann, wenn es mir eigentlich gegen den Strich geht: z.B. wenn unnötiges Leiden von Tieren für die Ausübung einer Religion vonnöten ist. Kompliziert wird es ja dadurch, daß es in unserem Land stattfindet, wo die übergroße Mehrheit das Schächten nicht so toll findet, oder? Oder würden wir es gern auf der ganzen Welt abschaffen, wenn wir könnten? Klar, irgendwo hat jeder seine Grenze, die Tierschützer sind da ja knallhart, ich weiß nicht, ob sie sich ähnlich engagiert z.B. gegen die Beschneidungen der weiblichen Genitalien bei afrikanischen Völkern wenden. Und da hab ich weltweit was dagegen. Kulturellen Unverträglichkeiten ist mit Toleranz wahrscheinlich nicht beizukommen. Im Inland wird das alles noch so schön durch das Problem des Zwangs zur Integration (eigentlich Assimilation), das der Stammtisch im Kopf hat, und durch die "selbstbestimmte Form" des Gemeinwesens verschärft, die eben vieles von dem, was als Recht von Angehörigen anderer Religionen, Nationalitäten und Kulturen in Anspruch genommen wird, so nicht vorgesehen hat. Wie soll das gehen, welche Grenzen werden gezogen, welche werden aufgegeben? Zumal da natürlich immer welche drauf lauern, die Deutschland in Gefahr sehen und retten wollen.