Ich kenne, jedenfalls an unserer Ex-Grundschule, nur Lehrerinnen, die Hochbegabung möglichst ignorieren. Ist Ignorieren nicht mehr möglich, wird das Kind als gelangweilter Klugscheißer wahrgenommen, der sich, wenn er wirklich so furchtbar schlau ist, gefälligst selbst weiterhelfen soll. Kann der kleine Klugscheißer, der im Unterricht immer wieder abgebürstet wird, aber oft nicht. Schulversagen ist dann durchaus eine Möglichkeit. Als Ursachen für diese Ignoranz sehe ich Bequemlichkeit und Unsicherheit der Lehrerinnen (Lehrer gabs dort nicht). Unsicherheit einem Kind gegenüber, das intelligenter (wenn auch natürlich nicht wissender) als die Lehrkraft ist, scheint mir sogar bestimmend zu sein. Bezeichnend dafür: Für alle Lehrerinnen war es eine tiefe Kränkung, als unser Zwerg den guten Unterricht verschmähte und lieber eine Klasse überspringen wollte. Danach grüßten uns die alten Lehrer gar nicht mehr, die neuen nur mit versteinerter Miene. Fürs Kind gabs nach drei Jahren eine Realschul-Empfehlung mit nur wenigen Rechtschreibefehlern, über die am Gymnasium sehr gelacht wurde. Das ist jetzt sieben Jahre her. Geändert hat sich wohl nicht viel. Und ich werde grade wieder furchtbar sauer.

und ich musste einem Rechtsanwalt 600 Mark bezahlen, damit mein Kind nach der 4. ins Gymnasium kam. Er hatte einen Durchschnitt von 2.0 aber er hat immer zu spät seine Federmappe und Hefte ausgepackt, wenn die Stunde anfing, und vor sich hingeträumt. Jetzt hat er sein Abi gemacht, aber das Geld hab ich natürlich nicht wiedergesehen.