dieses Land losfährt, in Afghanistan für Ruhe und Ordnung zu sorgen, hätt ich mal ein nicht ganz unbilliges Anliegen.

Jedes Jahr "schießt" die Bundesrepublik knapp eine Milliarde Euro an Alimente vor, weil über die Hälfte der geschiedenen oder sich verpißt habenden Väter nicht den Kindern zukommen lässt, was ihnen zusteht. Dieses Land ist zu dumm, zu faul, zu nett, um dieses Geld wieder einzutreiben, die Väter in die Pflicht zu nehmen und zu bestrafen. Wenn eine Verkäuferin jeden Monat 120 Euro aus der Kasse nimmt, geht sie bei Erwischtwerden unweigerlich wegen verbrecherischen Diebstahl in den Knast. Wenn ein Vater seinem Kind 120 Euro pro Monat vorenthält, wird noch nicht mal sein Auto gepfändet. In der DDR konnte per Gericht der Anteil des Gehalts schon im Betrieb eingezogen werden. Das geht im Rechtsstaat scheinbar nicht. Die "Brigitte" sagt, das es Untersuchungen gibt, wonach nur 10% der Unterhaltsverweigerer es wirklich nicht leisten können.

Diese Laxheit im Hochsicherheitsstaat des Herrn Schäuble kann nur mit Duldung von Mittätern erklärt werden. So, und nun auf nach Afghanistan, Sie wissen schon, wegen Ruhe und Ordnung.

So wie wir in der Fabrik nich mehr sagen müssen "beim Zappen zufällig auf RTL2 gesehn", so könn doch bitte alle weglassen, dass die Filme und Serien mit Originalsprache natürlich viel besser sind und die Synchro ja gräßlich und total daneben.

Was macht man bei solchem geplanten Irrsinn? Wenn Juristen im SPD-geführten Justizministerium den Jugendschutz zum Durchsetzen fundamentalistischer Moralvorstellungen benutzen und berechtigt mit dem Durchwinken durch verantwortungslose oder schlimmer noch verblendeter Abgeordnete rechnen können, kommt man sich ohnmächtig vor wie zu Agonie-Zeiten kurz vor der Wende. Innenminister, die lauthals die Verfassung in Frage stellen, Justizminister, die Jugendliche bei emotionaler und sexueller Selbstfindung unter Generalverdacht stellen Abgeordnete, die Gesetzen zustimmen, von denen sie annehmen, sie würden sowieso vom Bundesverfassungsgericht abgeschmettert.

Da ich gerade am eigenen Leib einen formal-juristisch abgesicherten Willkürakt erlebt habe, der mich in eine Zeit katapultiert hat, wo man innerlich vor Wut zitternd vor einem grün gekleideten Dummbrot stand und nichts, aber auch gar nichts dagegen tun konnte, habe ich doch erhebliche Zweifel, ob sich soviel geändert hat. Gut, ich kann mich auf einem österreichischen Server darüber ausheulen, das wars aber auch schon.