[Spiegel] Bundesaußenminister Joschka Fischer begründete die Informationspolitik der Bundesregierung vor allem mit dem Schutz der eingesetzten Bundeswehrangehörigen. Alle Welt, insbesondere unsere militärisch so erfahrenen Journalisten, diskutieren die Informationspolitik der Bundesregierung. Allerdings wird immer die Sicherheit der KSK-Kräfte als Hauptkriterium dafür erwähnt. Ich vermisse den Gedanken, daß die eigentlich gefährdeten die Soldaten der Friedensmission in Kabul sind. Denn sie sind plötzlich nicht nur Ordnungstruppe, sondern gehören einer im Lande kämpfenden Truppe an, die auch gegen Afghanen vorgeht, wenn es sich auf der Suche nach Al Qaida so ergibt. Ein nicht besonders glücklicher Griff der USA, auf deren Wunsch letztendlich alles geschieht. Sie sollten wegen 100 Mann Spezialeinsatzkräfte nicht das Scheitern der Befriedung Kabuls oder, wie sich andeutet, sogar größerer Teile Afghanistans riskieren. Aber Feinfühligkeit scheint nicht mehr Bestandteil der Außenpolitik sowohl der BRD als auch der USA zu sein..

Nachdem man sich die ganze Zeit gefragt hat, wozu der ganze neue Militärkram, der jetzt fleißig angeschafft wird, gegen Terroristen helfen soll, wird es jetzt mit der "Achse des Bösen" klarer. Nun reitet Bush junior also von Kuwait her in den Irak ein. [Spiegel] Also, als der Irak die andere Richtung nahm, wars eine Aggression gegen einen souveränen Staat. Klar kann man Saddam als "Evil" in die Tonne hauen, nur, warum hat Bush senior das denn nicht getan? Sie hätten nur mit dem Jeep durchfahren brauchen, die Verteidigung lag am Boden. Eine Erklärung damals war, daß Saddam sie in ihrer eigenen Falle gefangen hat, jeder Nachfolger wäre schwächer gewesen, alle Konkurrenten, die nennenswert gewesen waren, hatte er schon vorher platt (physisch) gemacht. Damit hätte ein Machtvakuum bestanden, daß wahrscheinlich der Iran (jetzt irgend ein anderer Despot, gibt ja ein paar da unten) ausgefüllt hätte. Also, was ist der Plan für danach? Sollten die Amis diesmal einen haben? Mal davon abgesehen, daß mittelbare Folgen in der Außenpolitik der Amerikaner nicht besonders gern eruiert werden, wie wären die Folgen auf persönlicher Ebene? Wieviel zukünftige Terroristen werden wohl aus jedem getöteten irakischen Soldaten heranwachsen? Wer wird wohl ihr Hauptziel werden? Massenvernichtungswaffen verhindern, ein hehres Ziel. Vieleicht sollte man dann erstmal Boeing und Airbus platthauen? Interessanterweise sagte einer der Taliban, daß sie erst durch die Presse drauf gekommen sind, daß das gar nicht so schwer sein soll mit dem Selberbauen von Massenvernichtungsmitteln. Vielleicht hauen wir DIE Sensationspresse gleich mit weg?

Debatte im Bundestag Am Mikrofon: Nida-Rümelin (da lacht schon wieder jemand)