Die Grünen glauben scheinbar, mit der Umwandlung der Bundeswehr in eine Berufs- und Freiwilligen-Armee in gewisser Weise ihrem (pazifistischen?) Ziel, die Abschaffung von Militär überhaupt, näher zu kommen. Die selbst definierten "neuen Aufgaben" kommen ihnen dabei (wie erstaunlich?!) entgegen. (Die Definierer unter den Grünen sind hingegen schon Geo-Politiker!) Auch wenn einem etwas nicht gefällt, muß man noch fragen, ob das neue besser sein wird.

Neben den Argumenten der Bundeswehr (gekürzt bei der FR) gibt es jedoch noch einen dort auch erwähnten Punkt, der deutlicher gemacht werden muß. Erschreckend, daß die Innere Führung der Bundeswehr da weiter ist als die Grünen. Die Beziehung zwischen der Gesellschaft und dem Militär verändert sich nachteilig. Ein Berufsheer verliert die Verbindung zur Entwicklung in der Bevölkerung, im guten wie im schlechten. Es wird ein eigenständiger politischer Faktor. Und zwar zu einem mit dem höchsten Grad an Organisiertheit und Bewaffnung. Das in einem Land, in dem das Militär gern mitregierte. Es ist nicht billiger, langfristig zumindest. Die Schwelle der Bereitschaft zur Entsendung zu militärischen Auslandseinsätzen wird gesenkt, wenn nicht mehr der wehrpflichtige Bürger, sondern zum Töten und Sterben bezahlte dafür abgeordnet werden.

Und es wird die Grünen nie leiden können. Sozialdemokraten übrigends auch nicht.

Ich bin für die 35-Stunden-Woche, ja gern. Aber für die ohne Lohnausgleich. Für die jeweils 3 bezahlten Arbeitsstunden, die dem einzelnen in Lohn und Brot dann fehlen, sollen die Arbeitgeber dann die entsprechende Anzahl Arbeitsplätze schaffen (also jeweils für etwa 12 einen neuen). Die Arbeitgeber können aufhören zu jammern und ihren guten Willen durch Einhaltung des Vertrags (bei Fixierung der bisher geplanten Lohnsumme) zeigen. Die vertraglichen Kleinigkeiten können die Herren der IG Metall ausrechnen, damit sie sich nicht nutzlos vorkommen und ihr Gesicht wahren können. Und bitte, so etwas ist nicht neu und unzumutbar, in Ostdeutschland gibt es damit Erfahrungen, etwa bei den Lehrern Brandenburgs, bei den Kindergärtnerinnen und Unterstufenlehrerinnen Sachsens. Es ist nicht schön, auf Lohn zu verzichten, aber es hat mit Solidarität zu tun, mit Hoffnung für arbeitslose Kollegen, und es wäre ein Zeichen, daß sich Gewerkschaften wirklich um Arbeitsplätze im Osten sorgen. Nebenbei wäre der Einstieg in die 35-Stunden-Woche geschafft.

Sehr präziser Artikel von Fr. Schwarzer zum Toleranzgemauschel in Deutschland gegenüber dem Islamismus .